17. dezember
gedanken zum leben und danach
zwischen wollen und handeln liegt oft die trägheit des ersten schrittes, das anfangen überhaupt. wir müssen ja zum glück nicht mit dem urknall anfangen, der liegt bereits 13.8 milliarden jahre zurück. irgendwo in der nachkommastelle begann das leben auf unserer blauen kugel.
nach unzähligen ersten schritten vor uns, sind wir es, unsere eltern, unsere kinder, die aus dem dunkel ins licht unterwegs sind. voll freude und stolz beobachten wir das werden, begleiten das sein, nehmen das nicht mehr so schnell sein wahr. am ende gelangen wir wieder zum wollen und handeln, lieber erst morgen, aber sicher nicht heute. dabei gehört das «danach» schon jetzt zu unserem «leben». meine mutter und ich sprechen schon einige jahre über das «dann» und «danach». kurz nach ihrem neunzigsten geburtstag bat sie mich um einen gefallen: «ich weiss jetzt, wo ich «danach» gerne sein möchte, es gibt hier in der nähe einen friedwald. begleitest du mich, wir können zusammen einen baum aussuchen. ich habe es gegoogelt und die unterlagen schon erhalten, mit planauschnitt». meiner kurzen sprachlosigkeit folgte ein: «na klar machen wir» ich war einmal mehr ergriffen, wie meine mutter das «leben» heute angeht. ich nahm mir die zeit, sie nahm meinen arm und so (be)suchten wir ihren/unseren baum.
natürlich habe ich diesen advents-beitrag mit ihr abgesprochen. ich bin sehr beeindruckt und dankbar, dass wir über die «lebens-werte» sprechen können.
vielleicht ist gerade jetzt ein guter zeitpunkt
rudolflepelerin